[Rezension] Das dunkle Herz des Waldes

Das dunkle Herz des Waldes – Naomi Novik

Aquila

Verlag: Verlagsgruppe Random House | Seiten: 448
Originaltitel: Uprooted | Übersetzerin: Marianne Schmidt
Erschienen: 2016

Klappentext
Agnieszka liebt das Tal, in dem sie lebt: das beschauliche Dorf und den silbern glänzenden Fluss. Doch jenseits des Flusses liegt der Dunkle Wald, ein Hort böser Macht, der seine Schatten auf das Dorf wirft. Einzig der »Drache«, ein Zauberer, kann diese Macht unter Kontrolle halten. Allerdings fordert er einen hohen Preis für seine Hilfe: Alle zehn Jahre wird ein junges Mädchen ausgewählt, das ihm bis zur nächsten Wahl dienen muss – ein Schicksal, das beinahe so schrecklich scheint wie dem bösen Wald zum Opfer zu fallen. Der Zeitpunkt der Wahl naht und alle wissen, wen der Drache aussuchen wird: Agnieszkas beste Freundin Kasia, die schön ist, anmutig, tapfer – alles, was Agnieszka nicht ist. Niemand kann ihre Freundin retten. Doch die Angst um Kasia ist unbegründet. Denn als der Drache kommt, wählt er nicht Kasia, sondern Agnieszka. © Verlagsgruppe Random House

Meine Meinung
Eins müsst ihr mir glauben, ich war lange nicht mehr so erleichtert, ein Buch beendet zu haben, wie nach diesem hier. Es war so anstrengend. Anstrengender als die Literatur, die ich für meine Hausarbeiten und Referate lesen muss.

Aber erst mal fange ich mit den Dingen an, die mir gut gefallen haben: Der Wald und die ‚corruption‘. Klasse, sehr einfallsreich, unheimlich und klingt ganz nach Naomi Novik. Dieser lebendige Wald hat der sonst langatmigen Geschichte ganz viel Leben eingehaucht und war auch einer der Hauptgründe weshalb ich das Buch nicht weggelegt habe. Ich wollte unbedingt wissen, was es damit auf sich hat. Ich bin auch ein ganz großer Fan vom Drachen, von Agnieszka und von ihrer beider Magie. Die Zaubersprüche waren ein wichtiger Teil dieser Welt, die die Autorin für uns erschaffen hat.

Allgemein würde ich nicht sagen, dass der Roman langweilig gewesen ist. Die Idee ist super, aber sie wurde nicht gut umgesetzt bzw. in Worte gefasst. Und das überrascht mich sehr. Denn eigentlich liebe ich die Romane von Naomi Novik und verschlinge sie. Bei diesem Roman ist die Handlung einzigartig und es gibt viele Wendungen, die die Handlung unglaublich unvorhersehbar gemacht haben. Aber, ja jetzt kommt das große ABER, dieses Buch, nein, das ging nicht, ich brauchte Pausen vom Lesen! So lang und ausschweifend kenne ich die Autorin gar nicht. Soooooooo langatmig. Angnieszka, es interessiert mich nicht was du kochst, wie du es kochst und dass du dir zum zehnten Mal den Rockzipfel schmutzig gemacht hast!

Problem dabei, die Spannung ist immer flöten gegangen ist. Die ‚Spannungsspitzen‘, die es gab, wurden ziemlich schnell wieder überlagert und sind untergegangen. Vor allem der Schluss hat sich unglaublich in die Länge gezogen. Mit jeder Seite wurde es eigentlich schlimmer.

Was mir auch nicht so ganz klar geworden ist, war welche Rolle diese ‚Liebesgeschichte‘ wenn man sie so nennen kann, gespielt hat. Meiner Meinung nach, wenn ich sie überlesen hätte, hätte die Geschichte trotzdem Sinn gemacht. Es kam mir eher wie eine sehr erzwungene, hastige und oberflächliche Affäre vor. Aber anscheinend ist Fantasy heutzutage nicht mehr möglich, ohne eine irgendwie geartete Liebesgeschichte einzubauen. Sehr schade.

Im Endeffekt bin ich froh es bis zum Ende geschafft zu haben, eben weil die Geschichte viele Besonderheiten aufweist und voller Wunder ist, die nur ganz wenige Fantasyromane bereithalten. Dieser Roman ist weder ein totaler Flop noch ein totaler Überflieger, leider. Denn im Grund passt die Geschichte zur Autorin, nur die Umsetzung fällt komplett aus dem Rahmen.

(Achja, und ich habe den Roman auf Englisch gelesen. An der Übersetzung kann es also nicht gelegen haben)

Fazit
Bei diesem Roman solltet ihr selber entscheiden, ob ihr ihn lesen wollt. Ich will weder davon abraten, noch möchte ich euch anlügen und sagen „Unbedingt lesen“. Es kann auch durchaus sein, dass ihr einen ganz anderen Eindruck bekommt als ich. Der Roman hat Potenzial, das leider nicht richtig ausgeschöpft worden ist.

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