[Rezension] Die Königin von Lankwitz

Titel: Die Königin von Lankwitz
Autor: Max Urlacher
Verlag: Ullstein Buchverlage
Seiten: 201
Erschienen: 2018

 

Kurzbeschreibung
Bea und Irene kommen frisch aus dem Knast und wollen unter keinen Umständen zurück. Um sich ihr Leben zu finanzieren, gründen die beiden Freundinnen eine Ich-AG: Sie helfen Frauen dabei, Rache an den Männern zu nehmen, die das Leben nur unnötig schwer machen. Doch die Konkurrenz lauert schon.

Meine Meinung
Hätte ich vor dem Lesen das K-Orakel konsultiert, hätte ich gewusst, dass dieses Buch nichts für mich ist. Aber wie heißt es so schön? Hinterher ist man immer schlauer. Sowas Trashiges habe ich lange nicht gelesen. Das Buch ist natürlich nicht durch und durch schlecht. Es gibt ein paar Highlights, diese sind allerdings kurzlebig und gehen sehr schnell im Rest der sehr abstrus und verrückt anmutenden Geschichte unter. Zu meinen Highlights zählen: das K-Orakel, Herbert, die zwei Hauptfiguren und der Epilog. Bea und Irene sind zwei Marken, sehr originell gestaltet, durch und durch theatralisch und absolut (un)glaubwürdig.

Die Handlung ist so lala. Die Ausgangsidee fand ich noch echt gut, aber im letzten Drittel des Buches hat die Handlung ganz schön an Kraft verloren und ich hatte ein großes Fragezeichen im Kopf. Ja, sie ist ganz witzig, wirkt zum Ende hin jedoch sehr stark konstruiert. Die Zusammenhänge haben sich mir auch nicht vollständig erschlossen. Aber vielleicht liegt es daran, dass ich keine Berlinerin bin oder allgemein nicht nur Zielgruppe gehöre. Ich bin keine Hausfrau und auch nicht unglücklich verheiratet. Und auch nicht frustriert. Who knows.

Ich würde nicht behaupten, mich königlich amüsiert zu haben. Es war schon ansatzweise witzig, geschuldet vor allem dem umgangssprachlichen Sprachstil, aber der Großteil des Humors ist irgendwie an mir vorbeigegangen. Möglicherweise auch deshalb, weil ich mit Klischees und Stereotypen, von denen die Geschichte nur so wimmelt und überläuft, nichts anfangen kann. Ich glaube man darf die Geschichte nicht allzu ernst nehmen und sich selbst am besten auch nicht.

Emanzipation spielt auch eine Rolle in der Geschichte, und was für eine. Mensch, da wird ja der Hund in der Pfanne verrückt. Mir kam es so vor als wäre das Buch ein neonfarben-leuchtender Stinkefinger, gerichtet an die Männer und die Gesellschaft.

Mein Fazit
„Die Königin von Lankwitz“ fällt bei mir in die Kategorie ’nicht wirklich anspruchsvoll‘. Perfekt für einen Sonntagnachmittag, an dem man das Hirn etwas hängen und sich einfach nur berieseln lassen will. Irgendwie unterhaltsam, irgendwie einfallsreich – aber leider nicht mein Geschmack.

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