[Rezension] Emba – Bittersüße Lüge

Ein paar Spoiler sind drin, ließ sich leider nicht komplett vermeiden. Also: ACHTUNG SPOILER!

Emba. Bittersüße Liebe – Carina Zacharias

Aquila

Verlag: Bastei Lübbe | Seiten: 348
Erschienen: 2016

Klappentext
Ohne Runare könnte Embas Welt nicht existieren. Die bösartigen Wesen aus purer Energie werden gejagt, um die Menschheit vor ihnen zu schützen und die Welt mit Energie zu versorgen. Die 18-jährige Emba träumt davon, einen der heiß begehrten Plätze an der Jägerschule von Pantreás zu ergattern und sich zur Runarjägerin ausbilden zu lassen. Mit Glück besteht sie die harte Aufnahmeprüfung. Doch schon bald wird sie zum Opfer lebensgefährlicher Unfälle und Manipulationen. Wer steckt hinter diesen Intrigen? Und warum kennt sie scheinbar jeder? © Bastei Lübbe

Meine Meinung
Dieser Roman lag ziemlich lange auf meinem SuB und im Nachhinein betrachtet, muss ich gestehen, dass ich diesem Reihenauftakt eher skeptisch gegenüberstehe. Zunächst weil ich viele Parallelen zu einer anderen sehr bekannten dystopischen Romanreihe entdeckt habe und die Handlung dadurch etwas langweilig und vorhersehbar geworden ist. Da hätten wir zum Beispiel die Eignungsprüfung mit der virtuellen Realität, das Punktesystem und der Verlauf von Embas Leistungsbewertung, ihrer abschließenden Heldentat, und die Tatsache, dass sie sich in ihren Tutor verliebt (das alles nicht in dieser Reihenfolg, natürlich). Das hatten wir ja schon alles, oder?

Trotz dieser Ähnlichkeiten ist die Rahmenhandlung doch anders und zum Teil auch spannend. Die Idee der Runare und ihrer Ausbeutung finde ich sehr interessant. Das was die Autorin dort beschreibt, ist gar nicht so realitätsfern, wie man zunächst meinen möchte. Die Verbindung zur Ausbeutung von Walen, Krokodilen und Elefanten usw. ist ziemlich offensichtlich. Insgesamt finde ich das Konzept der Runare und der Jägerschule sehr interessant, aber ich denke, dass man da noch mehr hätte rausholen können (leichter gesagt als getan, ich weiß). Auch Embas Versuch sich aus den ‚Fesseln‘ ihrer Familie zu befreien und sich dadurch eigentlich nur noch weiter verheddert, tiefer hineingerät und zur Rebellin wird, finde ich interessant aufgearbeitet.

Des Weiteren hat mir die Liebesgeschichte überhaupt nicht gefallen, etwas einfallslos und langweilig. Besonders die (kleine) ‚Sexszene‘ kam mir etwas deplaziert und gezwungen vor. Meiner Meinung nach, hätte man den Sex auch weglassen können, hätte der Handlung keinen Abbruch getan.

Trotz der Ähnlichkeiten denke ich, dass die Autorin eine interessante Welt erschaffen hat, die ihr Potential in den nächsten Bänden hoffentlich richtig entfaltet und ausschöpft. Die Idee und ihre Umsetzung finde ich gut und interessant verpackt. Und trotz aller Kritik hat mich der Roman gut unterhalten und ist insgesamt nicht schlecht. Im Großen und Ganzen ist dieser erste Teil der Dilogie nicht schlecht, aber um ehrlich zu sein, hat er mich auch nicht vom Hocker gehauen. Ich weiß zwar noch nicht wann ich Band 2 lesen werde, aber es steht fest, dass ich ihn lesen werde. Gegen Ende ist es nämlich noch spannend geworden und ich bin neugierig, wie es mit Emba und den Runaren weitergeht.

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