[Rezension] Lost Project: Unter fremden Sternen

Titel: Lost Project: Unter fremden Sternen (Bd. 1) | Autor: Robert Rittermann
Seiten: 169 | Erschienen: 2018

Kurzbeschreibung
Im Jahr 2383 wird die Erde vom Gringer-Asteroiden bedroht. Der Asteroid rast auf die Erde zu und der Weltuntergang steht kurz bevor. Um die Welt zu retten, begibt sich Colonel Matthew Anderson mit einem Team in die Vergangenheit. Um der Katastrophe und dem sicheren Tod zu entgehen, schließt sich Tom Anderson dem Team seines Vaters als blinder Passagier an und erlebt das Abenteuer seines Lebens.

Meine Meinung
Den Autor lernte ich 2018 auf der BuchBerlin kennen. Meine Schwester und ich entschlossen uns dazu, unserem Vater Lost Project: Unter fremden Sternen (Bd. 1) und Appalachia (Bd. 2) zu Weihnachten zu schenken. Ihm haben die Bücher sehr gut gefallen, weshalb ich sie dann selbst auch in die Hand genommen habe. Unter fremden Sternen habe ich innerhalb von nicht mal ganz zwei Tagen weggesuchtet (zugegeben, es sind auch nur knapp 170 Seiten).

Die Geschichte um Tom und das Team seines Vaters, die versuchen den Weltuntergang zu verhindern, hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen. Dass der Autor Fan von Jurassic Park und Terra Nova ist, merkt man unverzüglich. Es hat mir wirklich viel Spaß gemacht, für ein paar Stunden in die Zeit der Dinosaurier abzutauchen, diese fremde Welt zu erkunden und den Urzeitmonstern zu begegnen. Beim Lesen vergaß ich die Welt um mich herum. Das war toll!

Das World Building beschränkt sich auf die wichtigsten Aspekte. Die Technologie steht, wie es sich bei einem Science-Fiction-Roman gehört, zwar im Vordergrund, aber über die Erde, ihre Bewohner, die Gesellschaft usw. erfährt man recht wenig. Auch von den Figuren und von ihrem Leben vor der Mission erfährt man nur wenig, weshalb sie etwas blass und konturlos erscheinen. Im Geschehen nehmen sie allerdings stereotype Rollen ein, weshalb man sie sich gut vorstellen kann (die Soldaten, die Ärztin, der übergewichtige Naturforscher usw.). Ihre Interaktionen wirken lebendig, nicht gestellt oder künstlich. Ich rechne dem Autor sehr hoch an, dass kein Liebesgesülze o.ä. vorkommt.

Die Handlung ist temporeich, nie langweilig, immer abwechslungsreich. Es gibt interessante Wendungen, auf die anfangs sehr unauffällig hingewiesen wird (sie sind mir auch erst rückblickend aufgefallen). Die Handlung ist auch recht unbrutal und unblutig.

Der Schreibstil ist wortgewandt und sehr gewählt. Eine Sache hat mich allerdings sehr stutzig gemacht und mich beim Lesen immer wieder stolpern lassen. Wenn ich mich nicht arg täusche, wird die Geschichte von einem allwissenden Erzähler geschildert. Im Fokus der Handlung steht allerdings Tom. Wenn es sich um einen allwissenden Erzähler handelt, warum gibt es dann Formulierungen wie „Tom, Dad und X taten dies und das“ oder „Tom schlief in Dads Koje“. Hört sich seltsam an (als wäre der Roman zunächst aus der Ich-Perspektive geschrieben worden).

Das Ende und der Cliffhanger machen Lust auf den zweiten Teil, den ich glücklicherweise direkt zur Hand hatte. Die Illustrationen im Buch sind dem Autor wirklich sehr gut gelungen. Sie verleihen der Geschichte eine gewisse Lebendigkeit. Der Autor stetzt sie auch recht sparsam ein (wenn man bedenkt, dass das Buch nur 170 Seiten hat).

Mein Fazit
Lost Project: Unter fremden Sternen ist ein spannender Sci-Fi-Roman mit Zeitreisen, Dinosauriern und sehr viel Action. Für Fans von Jurassic Park/World und Terra Nova eine absolut lesenswerte Lektüre für Zwischendurch, um den Alltag zu vergessen.

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