[Rezension] Thalamus

Titel: Thalamus
Autorin: Ursula Poznanski
Verlag: Loewe Verlag
Seiten: 446
Erschienen: 2018

 

Kurzbeschreibung
Nach einem schweren Motorradunfall wird Timo in den Markwaldhof, einer Rehabilitationsklinik für Traumapatienten, verlegt. Dort soll er sich von seinen Verletzungen erholen. In der Tat erholt er sich recht schnell. Nur sein Sprachzentrum und die Feinmotorik machen es ihm schwer mit den Ärzten, Pflegern und Mitpatienten zu kommunizieren. Dabei hätte Timo sehr viel zu erzählen. Denn nachts geschehen seltsame Dinge, die er sich nicht erklären kann.

Meine Meinung
Für ihren neuen Roman hat sich die Autorin ein interessantes Setting und eine verlockende Ausgangssituation ausgedacht. Der Umstand, dass Timo nicht oder nur sehr beschränkt kommunizieren kann, stellt eine erzählerische Herausforderung dar. Diese wurde von der Autorin gut und gekonnt umgesetzt. Timos dahingehende Hilfslosigkeit konnte ich sehr gut nachvollziehen.

Von Beginn an war alles sehr mysteriös. Der Kontrast zwischen Tag und Nacht war sehr reizvoll und düster; gruselig aber nicht so sehr. Spannend wurde es auch erst ab circa Seiten 150-200. Die erste Hälfte der Geschichte hat sich etwas gezogen und war von vielen Wiederholungen geprägt. Aber bevor es zu langweilig wurde, kam dann doch noch Schwung in die Bude.

Die Wahrheit hinter den mysteriösen Ereignisse in der Rehaklinik hat mich nicht wirklich vom Hocker gerissen, weil es für mich keine Novität war. Selbstverständlich hat die Autorin ein sehr aktuelles und innovatives Thema als Grundlage ihres Romans gewählt und auch interessant umgesetzt, aber mir kamen ein paar Sachen bekannt vor. In der Tat war mein erster Gedanke, dass die Autorin wohl zu viel Stargate geschaut hat (Spaß). Das menschliche Gehirn bzw. die Hirnforschung bieten immer spannendes Material für eine Story. Immer.

Im Vergleich zum Anfang der Geschichte, fand ich das Ende viel zu chaotisch. Dieses hätte meiner Meinung nach weiter ausgearbeitet werden sollen. Ich hätte es besser gefunden, wenn ein paar Seiten vom Anfang ans Ende gewandert wären. Das hätte die geballte Handlung entzerrt. Die Schlussszenen hingegen fand ich sehr schön und haben die Geschichte gut abgerundet.

Von den Figuren fand ich Carl mit C (erinnerte mich irgendwie an Klaudia mit K aus einer gewissen Castingshow…) und Mona am sympathischsten. Obwohl man beim Lesen permanent in Timos Kopf lebt, habe ich zu ihm keine richtige Verbindung aufbauen können.

Die Auflösung fand ich durchaus plausibel, auch wenn sie recht unwissenschaftlich war und etwas unzusammenhängend daher kam. Aber da es sich bei ‚Thalamus‘ um einen Jugendroman handelt, fällt das nicht weiter ins Gewicht. Eine Sache, die mir aufgefallen ist und mich gestört hat waren die Überwachungskameras. Hier fehlt mir leider ein wichtiger logischer Zusammenhang.

Mein Fazit
‚Thalamus‘ ist ein Jugendroman, den man als Mischung aus Fantasy, Sci-Fi und Thriller beschreiben kann. Die zugrundeliegende Thematik ist interessant und aktuell. Die Handlung ist nicht allzu anspruchsvoll. Meiner Meinung nach eignet sich der Roman perfekt als Lektüre für Zwischendurch.

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